Die Frage von Julia von Troschke wie »Halt zu finden in der sich rasend veränderten Welt« hat uns, noch gemeinsam mit meinem Mann, schon vor längerer Zeit neugierig gemacht und veranlasst sich mit der Arbeit dieser Künstlerin auseinander zu setzen. Die Ansichten von Eva Menasse über Ablenkungsdiskussionen »sich verlieren in Überforderung und Aussichtslosigkeit; warum es uns verrückt mache, wenn wir uns jede Sekunde mit den Schrecken der Welt beschäftigen« haben zu dieser Hinterfragung beigetragen.

Der Dialog mit Künstlern und Künstlerinnen ist eine der Möglichkeiten in Musik, Literatur und Kunst Halt zu finden. Die Kunst von Julia von Troschke setzt genau hier an; ihr Umgang mit »Farb- und Formfamilien« das Hinterfragen unseres täglichen Umgangs miteinander, ohne moralisierenden Zeigefinger ist elementarer Bestandteil ihrer künstlerischen Aussage, ihrer Malerei, wie sie es selbst im nachfolgenden Statement

formuliert …

   

  …Der Mensch in der Welt;
     unser Umgang mit dem Anderen;
     dem Mit Menschen;
     der Natur 
     steht im Zentrum meiner Arbeit.
     Wie begegnen wir uns?
     Welche Rollenbilder, Stereotype und
     Klischees brauchen wir
     um in dieser sich so rasend
     verändernden Welt
     Halt zu finden?

                                                                    

Julia von Troschke in Ulm geboren, lebt heute hier in Süddeutschland; sie studierte Bühnenbild an der UDK in Berlin, arbeitete während des Studiums als Bühnenbildassistentin an großen Theatern in Berlin und Hamburg, 1998 schloss sie ihr Masterstudium am Central St.Martins College of Art und Design in London und am DAMA in Prag mit Auszeichnung ab. Aufenthalte und Aus-stellungen im In- und Ausland durchziehen ihre Vita. Das Überwinden einer lebensbedrohlichen, existentiellen Erfahrung in jüngster Vergangenheit mit dem möglichen abrupten Ende der eigenen Lebenszeit bestärkt sie im Halt finden in der Welt und schärft damit unseren Blick auf die Welt durch ihre unverwechselbare künstlerische Aussage.

Innerhalb des Zyklus »die Verschiedenheit des Blicks« eröffnen wir 


am Samstag 20. April um 17 Uhr   die Ausstellung

 20.April bis 16. Juni 2024

JULIA VON TROSCHKE »in der Welt« Malerei, Zeichnung, Kollage


Vorbereitend, bzw. weiterführend in seinem Studium wird Neil Schaar, der derzeit hier in der Galerie assistiert, Julia zu ihrem Statement hinterfragen. Vielleicht haben Sie Lust sich dem Austausch der Beiden anzuschließen.

Wir, Julia von Troschke, Neil Schaar und ich freuen uns auf jeden Fall auf Ihren Besuch -  herzlichst grüßt 
                                                          Ihre Helena Vayhinger


Und – unbedingt Termin notieren – am 17. u. 18.Mai gastiert die Kölner Theatergruppe 1000 HERTZ mit ihrer neuzeitlichen Interpretation der 7 Todsünden  nach der großartigen Uraufführung in der Friedenkirche in Köln hier in der Lutherkirche in Singen – Details folgen.